Die Verkehrsabteilung am Airport Nürnberg
Der Arbeitsplatz mit der schönsten Aussicht
Neben den Fluglotsen und Fluglotsinnen der Deutschen Flugsicherung (DFS), die im Tower sitzen und alle Bewegungen von Luftfahrzeugen auf den Flughäfen und im dazugehörigen Luftraum lenken, gibt es noch die Verkehrsabteilung. Diese ist im ursprünglichen Kontrollturm des Flughafens beheimatet und in deren Verantwortung liegt die Betriebssicherheit sowie die Sicherstellung einer reibungslosen Verkehrsabwicklung.
Die Verkehrsabteilung ist zuständig für die Gewährleistung eines sicheren, geordneten Flughafenbetriebs. Sie unterteilt sich in Verkehrsleitung und Verkehrsdisposition. Dabei hat sie stets auf eine effiziente Nutzung von internen Ressourcen und die optimierte Auslastung vorhandener Kapazitäten wie der Infrastruktur, den Abfertigungsgeräten als auch Personal zu achten.
So sind die Verkehrsdisponenten und Verkehrsdisponentinnen für die Vorplanung der Flüge als auch für die aktuelle Disposition der Abstellflächen und der Passagierführung verantwortlich. Sie koordinieren zudem alle zugehörigen Abteilungen und Services, welche das gelandete Flugzeug auf den nächsten Start vorbereiten sollen.
Drei Fragen an Verkehrsdisponent Nicola Perrino
Nicola Perrino (24) arbeitet seit Februar 2022 als Verkehrsdisponent. Dabei hat er 2017 zunächst über die Zeitarbeit am Flughafen angefangen und absolvierte später die Ausbildung zum Servicekaufmann/-frau im Luftverkehr.
Wir haben mit ihm gesprochen, um mehr über seine Tätigkeit am Flughafen zu erfahren.
Was reizt dich besonders an dem Beruf Verkehrsdisponent/-in?
Nicola Perrino: Das mir von Beginn an entgegengebrachte Vertrauen und die Chance mich weiterentwickeln zu können. Das hat mich ebenso gereizt wie die Zukunftsperspektive und Weiterbildungsmöglichkeiten, die sich mir bieten.
Zudem gestaltet sich der Berufsalltag abwechslungsreich und kein Arbeitstag ist wie der andere. Flexibel situationsbedingt reagieren zu können ist das ,A und O‘. So bleibst du auf Trab und es kommt nie Langeweile oder Stagnation in die Arbeit. Natürlich benötigt es auch eine gewisse Sozialkompetenz und Fähigkeit zum Teamwork, da wir in Kontakt mit zahlreichen Abteilungen stehen, die direkt oder auch indirekt an der Abfertigung beteiligt sind.
Für einen pünktlichen Abflug kommt es auf jedes einzelne Glied der Abfertigungskette an und es ist schön, meinen Beitrag leisten zu können.
Zudem lerne ich tagtäglich etwas Neues dazu und muss auch mal unter widrigen Umständen agieren. Das gibt einem wiederum ein gutes Gefühl, wenn man nichtsdestotrotz das Beste aus der Situation macht und den Erwartungen der Fluggäste, der Fluggesellschaften, als auch der eigenen Kollegen und Kolleginnen gerecht werden kann. Die Zusammenarbeit mit diesen und die mir übertragene Verantwortung spielen eine große Rolle für mich.
Und ganz nebenbei haben wir den Arbeitsplatz mit der schönsten Aussicht.
Wie sieht dein typischer Arbeitsalltag aus?
Nicola Perrino: Wir arbeiten hier im 3-Schicht-Betrieb mit jeweils 8 Stunden gemeinsam mit dem/r Verkehrsleiter/in vom Dienst, sodass wir rund um die Uhr besetzt sind. Unser Aufgabengebiet unterscheidet sich je nach Tageszeit ein wenig.
Mir persönlich gefällt es am besten, in der Nachtschicht den Tagesflugplan zu erstellen. Dieser dient als Arbeitsgrundlage für viele Abteilungen. Der Tagesflugplan ist eng getaktet und zeitlich aufeinander abgestimmt. Er beinhaltet etliche Informationen, wie z. B. die Abstellpositionen, die Passagierführung und Terminalschließung, aber auch die Dokumentation aller relevanten Zeiten der an- und abfliegenden Luftfahrzeuge. Bei Abweichungen von der Vorausplanung muss lösungsorientiert reagiert werden, um den Verkehrsfluss zu bewahren.
Außerdem sind wir mit der Aufgabe betraut, die Pushback- und Enteisungsvorgänge der Luftfahrzeuge zu koordinieren. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit den Flugzeugschleppern und zusätzlich stehen wir in engem Austausch mit der Operations, der Passage und dem Terminaldienst.
Was macht für dich den Flughafen als Arbeitsplatz aus?
Nicola Perrino: Ich denke, dass die Abwechslung den großen Unterschied macht. Kein Arbeitstag ist wie der vorherige, da die Luftfahrt sich durch ihre Schnelllebigkeit und Dynamik auszeichnet. Man steht immer wieder vor neuen Herausforderungen, das macht es so spannend.
Außerdem kann man jeden Tag den Flugverkehr live miterleben und sich für den nächsten Urlaub inspirieren lassen. Flughafen bedeutet für mich Kulturaustausch. Und über die Jahre habe ich zudem noch viele tolle Leute kennengelernt, mit denen die Arbeit umso mehr Spaß macht. Man kennt sich am Nürnberger Flughafen eben.