Reisetipps für die irische Hauptstadt
Dublin - Viel mehr als ein Pint Guiness
Denkt man an Irland, denkt man an saftig grüne Wiesen, eine wilde Küstenlandschaft, an Whisky und natürlich Guinness, die tiefdunkle Bierspezialität mit der unwiderstehlich cremigen Schaumkrone. Die Insel und vor allem ihre Hauptstadt Dublin überraschen aber auch mit besonderen Museen, dem größten Stadtpark Europas und ihrer dramatisch spannenden Geschichte.
Vom Dublin Airport, den Ryanair von Nürnberg aus mehrmals wöchentlich ansteuert, pendeln die Busse des Dublin Express rund um die Uhr in die City, wo es zum Beispiel an der zentral gelegenen O'Connell Street zahlreiche Hotels gibt. Wer hier übernachtet, ist hautnah dran an der lebendigen und wechselvollen Historie der Republik Irland: Unübersehbar ragt das metallisch glänzende Wahrzeichen „The Spire“ 123 Meter in den Himmel. Etwas despektierlich wird das Monument auch „längster Zahnstocher der Welt“ genannt. Die Spitze steht genau an der Stelle der im März 1966 von abtrünnigen IRA-Mitgliedern gesprengten Nelson-Säule, die an den britischen Großadmiral erinnerte. Das gespaltene Verhältnis zu den britischen Nachbarn spiegelt sich an vielen Stellen wider. Sehr sehenswert in diesem Zusammenhang ist EPIC am Flussufer der Liffey: Das komplett digitale Museum zeigt die irische Auswanderergeschichte in einem atmosphärischen Gewölbe.
Was man keinesfalls verpassen sollte: Das Trinity College gilt als älteste Uni Irlands und ist eine eigene Welt für sich. Besuchende wandeln über Pflastersteine durch alte Steintore in den ruhigen grünen Innenhof. Im College wird der größte irische Nationalschatz ausgestellt: das Book of Kells, eine 1.200 Jahre alte Handschrift.
Eine gänzlich andere Atmosphäre herrscht im Kilmainham Gaol. Kein Ort weckt so starke Gefühle unter den Iren wie das alte Gefängnis der Hauptstadt, denn es stammt aus der Zeit der britischen Herrschaft – hier wurden Führer der irischen Unabhängigkeitsbewegung eingesperrt. Heute kann der Zellentrakt besichtigt werden.
Bunter und frohsinniger geht es im Temple Bar-Viertel zu, in dem am Abend, am Nachmittag und auch schon am Vormittag Guinness und andere irische Brauprodukte ausgeschenkt werden. Apropos Guinness: Ein Muss für Dublin-Reisende ist ein Besuch im Guinness Storehouse, gelegen mitten auf dem riesigen Gelände der Brauerei. In einer Ausstellung über sieben Stockwerke erfahren die Besucherinnen und Besucher alles, was man übers Bierbrauen wissen sollte und auch, woher das Kultgetränk seine prägnante dunkle Farbe hat. Höhepunkt – im wahrsten Sinne des Wortes – ist die Gravity Bar auf dem Dach mit 360-Grad-Ausblick auf Dublin. Ein Pint Guinness ist im Eintrittspreis übrigens inklusive.
Wer nach dem ganzen Trubel Erholung sucht, findet diese in der größten städtischen Grünanlage Europas: Mit mehr als 700 Hektar ist der Phoenix Park doppelt so groß wie der Central Park in New York. Hauptattraktion: freilebende und sehr zutrauliche Damhirsche.
Zum Schluss ein Ausgehtipp: The Church, ein Restaurant mit riesiger Cocktailbar und Bühne für Live-Musik in einer ehemaligen Kirche. Eine außergewöhnliche Location mit toller Atmosphäre, großer Auswahl an Getränken, leckeren Speisen und netten Bedienungen.