Selbst vom Flugzeug aus betrachtet ist sie riesig: 1,7 Kilometer Länge und 60 Meter Breite misst die neue PV-Anlage des Airport Nürnberg, die den Flughafen an Sonnentagen völlig autark von der Stromversorgung macht. Anlässlich der Inbetriebnahme begrüßte Flughafengeschäftsführer Dr. Michael Hupe u.a. den bayerischen Finanz- und Heimatminister sowie Aufsichtsratsvorsitzenden Albert Füracker und Nürnbergs Oberbürgermeister und stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Marcus König.
„Diese Anlage ist ein zentrales Element unseres Transformationsplans zur CO₂-Neutralität“, erklärt Dr. Hupe. „Dank intelligenter Speicherlösungen, mit denen wir die Anlage in den nächsten Jahren ergänzen werden, wollen wir den erzeugten Strom größtenteils direkt vor Ort nutzen.“ Das Konzept wurde gemeinsam mit dem Institut für Energietechnik (IfE) aus Amberg entwickelt.
Minister Füracker hebt hervor: „Bayern gestaltet grüne Zukunft – wir sind bundesweit Vorreiter bei der Nutzung von Solarenergie! Die neue Photovoltaik-Anlage am Flughafen Nürnberg – mit einer beeindruckenden Größe von 14 Fußballfeldern – ist ein kraftvolles Signal für nachhaltige Energieerzeugung, Klimaschutz und zukunftsfähige Technologien!“
Auch Oberbürgermeister König begrüßt das Engagement des Flughafens: „Dieses Projekt ergänzt hervorragend unsere städtische PV-Strategie. Gemeinsam mit Partnern wie der N-ERGIE treiben wir den Ausbau auf städtischen Gebäuden voran – und es ist wichtig, dass auch unsere Beteiligungen wie der Flughafen ihren Beitrag leisten.“
Mehr als 13 Megawatt Peak Spitzenleistung
Die neue Anlage wird eine Spitzenleistung von 13,4 Megawatt Peak (MWp) erreichen und jährlich rund 13,4 Gigawattstunden (GWh) Strom erzeugen – genug, um mehr als 3.800 Vier-Personen-Haushalte für ein Jahr zu versorgen. Die erwartete CO₂-Einsparung liegt bei etwa 4.900 Tonnen pro Jahr.
Betrieben wird die Anlage von der Flughafen Nürnberg Energie GmbH, einer Tochtergesellschaft des Flughafens. Geschäftsführer Klaus Dotzauer betont: „Wir leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur klimafreundlichen Energieversorgung des Standorts.“
Über 22.800 Solarmodule fangen Sonnenlicht ein
Technisch setzt das Projekt Maßstäbe: Insgesamt wurden 22.854 Solarmodule, 380 Tonnen Stahl für die Unterkonstruktion und fast 100 Kilometer Kabel verbaut. Die Module sind in Ost-West-Ausrichtung installiert, um Blendungen für den Flugverkehr zu vermeiden und den Stromertrag in den Morgen- und Abendstunden zu maximieren. Die Anlage soll später durch Batteriespeicher ergänzt werden. Auch eine Umwandlung in Wärme wird geprüft.
Die Umsetzung erfolgte durch das Nürnberger Unternehmen Greenovative, dessen Geschäftsführer Bernd Fuchs die Herausforderung, in einem Flughafenumfeld zu bauen, gern annahm: „Wir sind stolz, dieses Leuchtturmprojekt realisiert haben zu dürfen. Es zeigt, wie regionale Kompetenz und nachhaltige Technologie Hand in Hand gehen und ist zudem ein enorm wichtiger Baustein im Kampf für den Klimaschutz und die wirtschaftliche Stärke unserer Region.“
Schon seit 2017 betreibt der Flughafen kleinere PV-Anlagen, unter anderem auf einer Flugzeughalle und dem Parkhaus P4. Mit dem neuen Großprojekt wird nun ein weiterer Meilenstein in Richtung klimaneutrale Flughafeninfrastruktur gesetzt.