Tizian Zischler, Benedikt Hofmann
Sibiu ist das perfekte Reiseziel für einen kulturellen aber dennoch günstigen Wochenendausflug. Das Herzstück Siebenbürgens ist bestens erhalten. Der Flughafen befindet sich nur drei Kilometer vom historischen Stadtzentrum entfernt, das bequem mit dem Taxi für weniger als drei Euro zu erreichen ist.
Sibiu, zu deutsch Hermannstadt, wurde im Jahr 1147 von deutschen Siedlern aus der Moselregion gegründet. Der deutsche Einfluss ist noch bis heute zu erkennen – selbst die Straßen sind in zwei Sprachen ausgeschildert. Derzeit wohnen in der rumänischen Stadt, die im Jahr 2007 zur Kulturhauptstadt Europas gekürt wurde, an die 155.000 Einwohner. Das pulsierende Herz Siebenbürgens vereint viele Sprachen, Kulturen und Religionen, weshalb Sibiu auch als kultureller Schmelztiegel gilt. Innerhalb des großen Rings befindet sich das historische Stadtzentrum. Das Angebot an Sehenswürdigkeiten ist enorm, wodurch eine Pause in einem der vielen Kaffees für wohltuende Entspannung sorgt. Auch für den großen Hunger ist aufgrund der Anzahl und der Vielfältigkeit der Restaurants gesorgt. Nach dem Abendessen kann man den Tag in einer der zahlreichen Bars ausklingen lassen, ebenso besteht die Möglichkeit das Tanzbein bis früh morgens zu schwingen. Wer in Sibiu ist, sollte auch die ländliche Gegend besichtigen. Sibiu liegt am Zibin, nahe der Südkarpaten, dessen Region zum Wandern einlädt.
Die 1859 erbaute Lügenbrücke ist die erste gusseiserne Brücke des heutigen Rumäniens und ein Wahrzeichen der Stadt. Es ranken sich außerdem Legenden um die schöne Brücke. Eine alte Erzählung schildert, dass Frauen, die vor der Heirat fälschlicherweise ihre Jungfräulichkeit beteuerten, von der Brücke geworfen wurden. Außerdem sollten Passanten beim Überqueren der Brücke keine Lüge erzählen. Einem Mythos nach könnte die Brücke in Folge erbeben oder einstürzen.
Die rumänische Küche ist bekannt für ihre herzhaften Eintöpfe. Die wichtigsten Zutaten sind dabei Bohnen, Kohl und Fleisch. Jedoch gilt vor allem Mais als Grundnahrungsmittel, der in Form von Maisgrieß und Maismehl verarbeitet und in verschiedenen Varianten serviert wird. Ein rumänisches Nationalgericht ist Mămăligă, ein fester Brei, der aus Maisgrieß hergestellt wird. Gerne wird der Brei mit Schafskäse überbacken und mit Sauerrahm serviert. Als Vorspeise ist es populär, sauer eingelegtes Gemüse zu bestellen, das sehr gut mit einem deftigen Hauptgang harmoniert. Eine vollwertige Mahlzeit mit Vorspeise und Getränk erhält man bereits für zehn Euro. Läuft Ihnen schon das Wasser im Mund zusammen?